„Zum ersten Mal hörte ich von Alfred Goubran in einer Revuebar im 5. Wiener Gemeindebezirk Margareten. Dort sang er mit dunkler, rauer Stimme, in der die Geister von Howlin’ Wolf und Blind Willie Johnson zu leben schienen, Songs von Bob Dylan, vor allem die schaurigen Balladen über Sklaverei, Mord und Totschlag. Später gab er mir eine CD mit eigenen Liedern in die Hand, auf der er unter dem etwas verkünstelten Namen [goubran] in einer Art Tom-Waits-Sound von einem singt, der in dieser Welt nicht zu Hause ist, der sich nach einer anderen sehnt, die verschüttet liegt unter dem alltäglichen Theater, den Ideologien und Masken.“ – Maik Brüggemeyer, Rolling Stone Magazin, Juni 2016

„Bezüglich Prägnanz ist der schon lange als (inzwischen Ex-)Verleger und als Autor bekannte Alfred Goubran als Singer/Songwriter schon ein anderes Kaliber. Nach einer EP und dem Debüt Die Glut (2014) folgt jetzt Irrlicht. [Goubran] – so schreibt er sich als Musiker – hat mit Lukas Lauermann am Cello und zwei Gastgitarristen instrumental aufgestockt, den produzierenden Multiinstrumentalisten gibt wieder Stefan Deisenberger. Mit beeindruckend kehliger Stimme singt Goubran zehn Stücke, angesiedelt zwischen Blues und Rock der kantigeren Art, die bestimmt keine gute Laune machen. „Ich hab mich nicht verlaufen / weiß nur nicht wo ich bin / ein Fremder unter Fremden / die ihrer Wege gehen“ singt er zu dunkler Soundkulisse am Beginn des Titelsongs und gibt damit schon die Verlorenheit des Einzelnen in einer feindlichen Welt als eines der zentralen Themen vor. Vergänglichkeit, Gewalt, Weltschmerz und „die da oben“ sind weitere zeitlose besungene Topoi. In den hervorragenden Texten ist Irrlicht manchmal nahe am Defätismus, aber nie in der Resignation. Dafür ist dann doch zu viel Wut und Grant in Goubrans Stimme, wenn er etwa in „GPS-Blues“ gegen alles mögliche ansingt. Neben den rumpelnden, bluesigen Songs gelingen Goubran aber auch sinistre, zu Herzen gehende Gassenhauer wie „Captain Thomas“ oder das fast kammermusikalische „Der Tod der schönsten Stunde“. Dieses Album hätte zum großen Teil schon vor Jahrzehnten entstehen können, was seine Relevanz nicht mindert. Eher im Gegenteil.“– Stefan Koroschetz, FAQ Magazin, Juni 2016

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„Weltschmerz, Gesellschaftskritik und Vergänglichkeit sind Standardthemen österreichischer Liedermacher. Man muss jedoch nicht in irgendeinem österreichischen Dialekt singen, um sie genauso überzeugend rüberzubringen wie einst Wolfgang Ambros oder Georg Danzer. Es geht auch auf Hochdeutsch. Das stellt der aus Kärnten stammende (Alfred) Goubran mit seiner zweiten CD-Veröffentlichung unter Beweis. Mit rauer Stimme findet er vor einer düsteren Soundkulisse aus Blues und Rock auf „Irrlicht“ klare Worte für die Zeiten, in denen wir leben. Wie beispielsweise in „So viele Bilder“, wo es heißt: „Der Herr Minister … liebt die kleinen Kinder / vor allem Jungs und schwarze Kabelbinder / Er ist der Richter, der über den Gesetzen steht / er ist das Übel und die Nacht, die von der Ahnungslosigkeit der Menschen lebt …“ Im „GPS Blues“ findet der Musiker deutliche Wort für „die da oben“: „Ihr seid die Narren, die tanzen, / während andere zu Grunde gehen, / ihr seid die Erben, die Kinder der Bonzen, / ihr wollt die Wirklichkeit nicht sehen. / Und ihr denkt noch, das sei gut / obwohl ihr keine Güte kennt. / Ihr wisst nicht, was ihr tut, / ihr bleibt mir ewig fremd.“ Ein weiterer Höhepunkt: Goubrans Vertonung von Heinrich Heines „Wanderratten“. Aktueller geht es nicht: „Nicht Glockengeläute, nicht Pfaffengebete, / Nicht hochwohlweise Senatsdekrete, / Auch nicht Kanonen, viel Hundertpfünder, / Sie helfen Euch heute nicht und nicht Euren Kindern!“ Eigentlich komme ich aus dem Schwärmen gar nicht heraus, wenn Goubran schon im ersten Titel „“Captain Thomas“ Zeilen wie diese über den Menschen an sich gelingen: „Denn er weiß, er muss ein wenig zugrunde gehen, um auch weiterhin im Spiel zu sein.“ Oder wenn er in „Tod der schönsten Stunde“ den Hippen und Schönen den Spiegel vorhält: „Du bist en vogue, du bist dabei, du bleibst dir nur vor andern treu, du stellst dich ein, du borgst dich aus, du bist nur Gast im eig’nen Haus…“ Und auch auf diese Zeilen im Titelsong „Irrlicht“ muss man erst einmal kommen: „Ich hab mich nicht verlaufen, weiß nur nicht, wo ich bin, aus mir ist nichts geworden, weil ich nie fortgegangen bin.“ Nicht zu vergessen: die Begleitmusiker, die mit ihrem Spiel Goubrans Texte bestens bedienen. Als da u. a. sind Stefan Deisenberger (Bass und Banjo), Lukas Lauermann (Cello), Markus Perner (Schlagzeug) und Hannes Wirth, dessen geniales Gitarrenspiel die Besucher des Liederfests 2015 live erleben konnten. Im vergangenen Oktober stand er mit Ernst Molden, Willi Resetarits und Walther Soyka beim Preisträgerkonzert in Mainz auf der Bühne.“ – Die Liederbestenliste, Michael Kleff, Bonn

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„Er hat eine Stimme, der man gern lauscht: Rau, heiser, wissend. Die Stimme eines Menschen, der viel gesehen hat in seinem Leben. Alfred Goubran eröffnet seine Lesung als Musiker mit Gitarre und Gesang. Heinrich Heine und das Lied von den Ratten – es scheint, als hätten diese unsterblichen, zeitlosen Zeilen auf einen Interpreten wie Goubran gewartet. Auch das Eigenwerk „Du bist der Tod der schönsten Stunde“ wird zu einer intensiven Kostbarkeit, die wie ein Parfum noch eine Weile im Raum schwebt. Sein neues Album trägt den Titel „irrlicht“ (Konkord Musikverlag, Wien).“ – Hagen Haas, General-Anzeiger, Bonn

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Als deutschsprachiger Liedermacher nennt sich der Kärntner Autor [goubran]. Sein gepresst-monotoner Gesang ist gewöhnungsbedürftig, der Rest an „Irrlicht“ (Konkord) aber großartig: Blues trifft Prog trifft Rock, mal aufwühlend und intensiv, dann wieder von getragener Schönheit, dabei stets stimmungsvoll in Szene gesetzt. – Gerhard Stöger, FALTER

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Der Schriftsteller und Liedermacher Alfred Goubran ist kein Mann fürs liebliche Honig-Ums-Maul-Schmieren. Mit Blues und Texten, die am Abgrund tanzen und sich darüber hinauslehnen füllt er seine zweite CD „Irrlicht“. – Astrid Schwarz, Ö1, Spielräume


Rezension: Die EAL-CD des Monats Mai 2014
„Ich kann in tausend Theatern leiden.“ – Alfred Goubrans Stimme klingt so, wie es den Hörer der Anblick des Fotos im Booklet schon vermuten lässt: verraucht, wie ein deutschsprachiger Tom Waits oder auch Ed Csupkay nach durchzechter Nacht. Mit dieser den „Frühling in Wien“ zu besingen, mutet zunächst unmöglich an. Doch handelt es sich nicht um eine fröhlich-beschwingte Hommage an die Hauptstadt des Nachbarlandes, nein, es handelt sich um einen „Frühling für die Ratten“. Im Stile einer großartigen Blue-Note-Kapelle geben sich [goubran] mit dem Opener ihres Albums „Die Glut“ ihr Stelldichein.
[goubran] greifen auf das Handwerkszeug zurück, das für authentische Songwriterdarbietungen benötigt wird: die Akustikgitarre, diverses Schlagwerk und einige Besonderheiten (Harmonium, Slide Bass etc.) sowie eben eine prägnante, eingängige, überzeugende Stimme. Was natürlich noch dazugehört sind besondere Lyrics fernab jeder Plattitüde. Somit sind nicht nur Songtitel wie „Schiffe aus Schnee“, in die man sich allein schon vom Ansehen verliebt, Bestandteil von „Die Glut“, nein, [goubran] verstehen es auch, durch die gesungenen Worte Wirkungstreffer zu landen. Allein Textzeilen wie „Es war ein hochsommerlicher Nachmittag / und die Getränke, welche man zu den Süßigkeiten bestellte / waren kalt“ so singen zu können, dass sich daraus tatsächlich eine Melodie ergibt, ist Beweis für die hohe Kunst, die von [goubran] geboten wird.

„Was aus den Wolken fällt, gehört uns allen“ – Neun Lieder finden sich auf „Die Glut“, die von der großen Liebe und dem kleinen Leben handeln, vom Zauber des Moments und der Dunkelheit der Einsamkeit. [goubran] verwenden viele Metaphern aus der Natur, die sehr genaue Bilder in des Hörers Kopf entstehen und diesen dann mit seinen Gedanken allein lassen. Besonders eindringlich vermittelt dieses Gefühl der Titelsong, der sich über achteinhalb Minuten zieht und mich durch Wortwahl und Intensität häufig an die „Todesfuge“ denken lässt.

Das einzige Cover, „Hollis Brown“, ist hoffentlich bereits an die Ohren seines Erfinders Bob Dylan gelangt. Wenn nicht, möchte ich anregen, ihm schnell eine CD zukommen zu lassen, denn er kann eigentlich nicht anders, als begeistert zu sein. Mit dem abschließenden „Mein Mädchen“ lassen die Österreicher noch einmal all ihr Können erstrahlen, dieses Mal durch chorigen Gesang und die instrumentale Beschränkung auf zwei Gitarren. „Oh, so scheu wandert dein Blick / über die Häuser / die Häuser der anderen / über die Mauern / die Mauern der anderen / der anderen in dir.“

[goubran] ist mit diesem Album ein großer Wurf gelungen. Ein Wurf, weiter als alle Klischees, alle Schubladen und auch Erwartungen. Ein Wurf bis über den Horizont so manches Musikbegeisterten. Doch ist nicht die Erweiterung unseres Horizonts schon immer unser Ziel gewesen? Von der Glut sollte man sich schlicht überraschen lassen. Überzeugen wird dieses Album sowieso. Und das Wort Liedermacher hat wieder eine weitere Bedeutung erhalten. Denn auf seinen Verästelungen lassen sich nun auch [goubran] nieder. Um mit ihrer Musik Geschichten zu erzählen, die gehört werden wollen.
– Simon-Dominik Otte, EIN ACHTEL LORBEERBLATT, Das Liedermacher-, Chanson- und Kleinkunstmagazin

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„Der „Frühling in Wien“ klingt erfahrungsgemäß nach Vogelgezwitscher, aufgeregten Straßengetratsche und Picknickglückseligkeit, aber auch nach Baustellenlärm und überfüllten Sightseeingpfaden. Irgendwo dazwischen positioniert der österreichische Autor Alfred Goubran, der soeben sein Singer-Songwriter-Debüt „Die Glut“ veröffentlicht hat, seine fast schon an Tom Waits erinnernden düster-schaurigen Melodien. Puristische Gitarren, verspieltes Banjo, Melodika, entrückter Gesang. Produziert von Oliver Welter. Enough said?“  (7.8/10) Ph. D. – PROFIL, Wien

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„Goubran legt mit Oliver Welter und Stefan Deisenberger (Naked Lunch) ein spätes Debüt-Album vor, das sich gewaschen hat. Klassisches Songwritertum mit Blues-Einschlag, unglaublich gut produziert (Welter), mit deutschen Texten, wie man sie so, und vor allem so schön, noch kaum gehört hat. „Bleib hier“, was für eine Liebeserklärung – und auf „Am Forstsee“ zeigen Welter und Goubran, dass sie auch ein ordentliches Gitarrenwetter machen können.“ – KURIER, freizeit, Bovelinos Playlist

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„A rather unusual song about Vienna in springtime. “Frühling in Wien” by the Austrian artist Alfred Goubran is a critical text, melancholic but poetic. In this sense it fits well to Vienna. A song without any hint of kitsch.“ – STREET VIEW, Wien

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„Die neun Aufnahmen auf „Die Glut“ enthalten eine unpolierte Akustikgitarre, Goubrans unpolierten Gesang und strotzen von Rohheit, Bedrückung und Seele. Besonders dem achtminütigen Albumtrack gebührt das Attribut ,poetisches Meisterwerk’“. – planet.tt

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„Sprachbilder, wie Wolkenlandschaften aufgetürmt: Der Autor Alfred Goubran, bekannt als Verleger, Essayist und Romancier, veröffentlicht heute sein Debütalbum als Singer-Songwriter. „Die Glut“ enthält – dem Namen entsprechend – Lieder voll Leidenschaft und Düsternis, durch die umso mächtiger gelegentlich ein Lichtstrahl bricht.“ – JOHANN KNEIHS, Ö1 SPIELRÄUME

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„Alfred Goubran erweist sich auf seinem Debütalbum „Die Glut“ (Lindo/Hoanzl) als veritabler Singer/Songwriter mit Hang zum schrägen Humor. Einmal düster, dann pathosgeladen, aber immer überraschend, überzeugt Goubran mit kratzbürstig-rauem Gesang als Chansonnier, Liedermacher und Bluessänger.“ – WIENER ZEITUNG

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„Düster, poetisch und alles andere als leicht zugänglich präsentieren sich die eindringlichen deutschsprachigen Chansons Goubrans, bei genauerem Hinhören offenbaren sie freilich auch eine ganz spezielle Schönheit. Ein Album ist in Vorbereitung.“ – FALTER, Wien


„Österreichische Songwriterkunst mit sehr eigenständiger Note wie sie aktuell sonst vielleicht nur noch Ernst Molden erschafft“ – planet.tt

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„[goubran] AM FORSTSEE – Bist du deppert, was für eine unglaubliche Produktion! Und selten so eine gewaltige Ballade gehört“ – KURIER (Beilage) FREIZEIT – BOVELINOS PLAYLIST.

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„Alfred Goubran ist ein zeitgenössischer, österreichischer Autor, der sich vor allem über seine Heimat Gedanken macht. Dies tut er aber nicht, indem er eine bestimmte politische Richtung einschlägt und dabei drauflos zetert, vielmehr arbeitet er mit nachvollziehbaren Argumenten, wenn er über die Identitätskrise Österreichs philosophiert. Seit 2006 hat, der sonst vorwiegend Prosa-orientierte Steirer, den Nebenzweig des Singer-Songwriters eingeschlagen. Als [goubran] vertont er so seine poetische Seite …“ weiterlesen – MICA – Music Austria